Koptisch-orthodoxe Kirche
Koptisch bedeutet nichts anderes als ägyptisch, und daher sind die alten Ägypter die Stammväter der Kopten. Die koptisch-orthodoxe Kirche ist eine der sechs orientalisch-orthodoxen Kirchenfamilie:
- Ägypten,
- Äthiopien,
- Eritrea,
- Syrien,
- Armenien und
- Indien
Mit 18 Millionen Mitgliedern (20 % der Gesamtbevölkerung Ägyptens) bilden die Kopten die größte christliche Glaubensgemeinschaft in allen arabischen Ländern. Außerdem leben außerhalb Ägypten weitere zwei Millionen Kopten.
Das Oberhaupt der Kopten ist Papst Tawadros II., der 118. Papst und Patriarch der koptisch-orthodoxen Kirche von Alexandrien, und Nachfolger des heiligen Markus, des Evangelisten. Papst Anba Tawadros II. wird durch 126 Bischöfe in seiner Arbeit unterstützt. Alle sind Mitglieder der heiligen Synode. Anbei folgt einen Überblick über die Einsetzung der Bischöfe in den Diözesen in und außerhalb Ägyptens:
- 7 Erzbischöfe (5 in Ägypten und 2 in der Diaspora),
- 48 Bischöfe in Ägypten,
- 15 Bischöfen in Europa,
- 4 in Afrika, 3 in den USA, 2 in Kanada, 2 in Lateinamerika, 2 in Australien und einen in Australien.
- 14 Bischöfe und gleichzeitig Klosteräbte
- 25 Generalbischöfe in Ägypten
- 9 Generalbischöfe in der Diaspora
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Holy_Synod_of_the_Coptic_Orthodox_Church
Geschichte:
Die Koptische Kirche ist die nationale Kirche der ägyptischen Christen. Das Land Ägypten wurde in der Bibel 634 Mal erwähnt. Da Ägypten das nächste Nachbarland von Israel ist, deshalb war Ägypten meistens der erste Ort, wo die Väter und Propheten vom Alten Testament Zuflucht gesucht haben. Die Väter Abraham, Isaak, Jakob und Joseph waren in Ägypten. Dann haben die Kinder Israels 400 Jahre in Ägypten verbracht, und Mose hat sie aus Ägypten herausgeführt. Die Propheten Jeremia dann Elia waren auch in Ägypten.
Unter Ptolemaios II. Philadelphos (* 308 – † 246 v. Chr.) König von Ägypten in griechisch- römischer Zeit wurde der Bau an der Alexandriner Bibliothek vollendet, und er ließ Rollen und Schriften der damaligen Kulturen nach Alexandrien für seine Bibliothek überreichen, um sie dort ins Altgriechische übersetzen, und damit die Bibliothek universal wird. Unter anderem ließ er das Alte Testament ins Altgriechische in Alexandrien von 70 jüdischen Ältesten übersetzen, deshalb trägt diese älteste Übersetzung des Alten Testaments bis heute den Namen Septuaginta (70).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Septuaginta
Die ersten Bezugspunkte zu Jesus sieht die koptische Tradition in der Flucht der heiligen Familie nach Ägypten. Die Erinnerung an dieses Ereignis pflegen die Kopten bis zum heutigen Tag. Die Ägypter wurden von dem Evangelisten Markus missioniert. Die erste theologische Katechetenschule der Christenheit wurde in Alexandrien gegründet. In der berühmten Bibliothek von Alexandrien, die mehr als 300.000 Schriften beherbergte, wurden Manuskripte des Alten und des Neuen Testaments aus dem Jahr 120 n. Chr. gefunden. Kirchenväter wie Pantainos, Klemens, Origines, Dionasius (14. Patriarch von Alexandrien) und Didemus der Blinde lebten in Alexandrien. Didemus entdeckte die Blindenschrift Jahrhunderte vor Braille und war Direktor der Theologischen Hochschule zurzeit von Athanasius (295- †373 n. Chr.), dem 20. Patriarchen von Alexandrien.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_von_Alexandria
https://de.wikipedia.org/wiki/Athanasius_der_Gro%C3%9Fe
Athanasius ist bekannt durch seinen Kampf gegen Arius. Beim ersten ökumenischen Weltkonzil in Nicäa 325 n. Chr. war er als Diakon maßgeblich an der Formulierung des Glaubensbekenntnisses beteiligt. Er musste viel für seinen Glauben leiden und wurde fünfmal aus seinem Patriarchen-Stuhl in Alexandrien verbannt. Unter anderen wurde er im Jahr 336 nach Trier verbannt. Dadurch gewann er viele Freunde in der lateinischen Kirche. Ein Kirchenhistoriker schrieb: „Es hat eine Zeit gegeben, in der die christliche Welt beinahe arianisch geworden wäre, wenn der Mut von Athanasius nicht gewesen wäre“. Im Buch „2000 Jahre Christentum und europäische Kultur“ von Erwin Möde heißt es: „Athanasius von Alexandrien war es, der in seinem 39. Osterbrief von 367 zum ersten Male die heutigen 27 Bücher des Neuen Testaments als allein kanonisch erklärt hat“. Er starb als Patriarch von Alexandrien 373 und hinterließ viele Schriften. Unter anderem das Buch, „Vita Antonii“ über den ersten Mönch des Christentums, Antonius, der im Jahr 251 n. Chr. in Oberägypten geboren und mit 105 Jahre in seinem Kloster 356 n. Chr. am Roten Meer gestorben ist.
Quelle: (Vita Antonii, Buchnr. 10 im folgenden Link):
http://kroeffelbach.kopten.de/dkb/lebensgeschichten-der-heiligen/
Tief im Bewusstsein der Kopten bleibt jedoch die Christenverfolgung des dritten und des beginnenden vierten Jahrhunderts verankert. Die Kopten begannen mit der Ära der Märtyrer die noch heute gültige innerkirchliche Zeitrechnung. Ihre Jahreszählung/ koptischer Kalender beginnt 284 n. Chr., dem Jahr des Amtsantritts des Kaisers Diokletian († 312 n. Chr.).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Diokletian
Die ägyptischen Klöster haben den christlichen Glauben während der Verfolgungen unter römischen sowie in arabischen Herrschern bewahrt. Der Gründer des ersten christlichen Klosters der Welt war der heilige Anba Pachomius. Er stammte aus Oberägypten und verfasste die ersten Klosterregeln in koptischer Sprache. Sie wurden bald ins Griechische und dann von Hieronymus ins Lateinische übersetzt. In den 144 Regeln war das gesamte Leben der Mönche in allen Einzelheiten beschrieben.
Quelle: (Vita Pachomii, Buchnr. 13 im folgenden Link):
http://kroeffelbach.kopten.de/dkb/lebensgeschichten-der-heiligen/
Von Ägypten breitete sich das Klosterwesen auf den Sinai, nach Palästina und Syrien und von dort in weitere Provinzen des römischen Reiches aus und erreichte über Basilius den Großen (330-379) schließlich Benedikt. Viele Christen aus Ost und West besuchten die Mönche in der ägyptischen Wüste und schrieben viele geistliche Bücher über die Spiritualität des Mönchtums.
Der Entwicklung des christlichen Glaubens war auch das dritte ökumenische Konzil in Ephesus 431 gewidmet. Bei diesem Konzil, das vom Papst Kyrillus I. (Weihe 412, †444 n. Chr.), dem 24. Patriarchen von Alexandrien, geleitet wurde, verurteilte man den Nestorianismus. Weil Nestorius ein Erzbischof von Konstantinopel war und viele Anhänger hatte, entstand die erste Spaltung im christlichen Glauben. Kyrillus I. schrieb 433 einen Brief an die Antiochener, der die Spannung zwischen Antiochia und Alexandrien abbaute. Die Nestorianer haben sich trotzdem in Irak und Iran nach 436 ausgebreitet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von_Ephesos
Eine zweite Spaltung entstand nach dem Konzil in Chalkedon 451, bei dem den Kopten Monophysitismus vorgeworfen wurde. Dieses Missverständnis wurde durch Anba Gabriel der 70. Patriarch von Alexandrien (1131-1145) beseitigt durch die Einführung der Chalkedonische Formel der Zwei-Naturen Christie in der Liturgie.
Die koptische Kirche im 20. Jahrhundert erreichte einen Höhepunkt 1960 durch die Weihe des 116. Nachfolgers auf dem Markus-Stuhl, Papst Kyrillus VI. Er unterstützte die Öffnung der Kirche zur Welt und aktivierte die Arbeit in der Ökumene. 1962 weihte er zwei Bischöfe, Anba Samuel und Anba Schenouda, welche die koptische Kirche in vielen ausländischen Aktivitäten vertreten haben.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirellos_VI.
Organisation und Ökumene:
Heute untersteht die Kirche dem Papst und Patriarchen Tawadros II. Der 118. Nachfolger von der Apostel Markus auf den Bischofs Stuhl von Alexandrien Mit seiner Wahl im November 2012 hat die Kirche einen energischen und willensstarken Führer erhalten, der einerseits tief in den asketischen Traditionen der Kirche verwurzelt ist, der sich andererseits aber auch durch intellektuelle, rhetorische und administrative Fähigkeiten auszeichnet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Tawadros_II.
Lehre:
Der von den Aposteln überlieferte Glaube wurde durch den Apostel Markus und die ersten drei ökumenischen Konzile in Nicäa, Konstantinopel und Ephesus befestigt. Die Chalkedonische Formel der Christologie ist ein Bestandteil der Liturgie seit den zwölften Jahrhundert. Quellen der Glaube sind die Schrift, Glaubensbekenntnis (Nicäaenum) und die gleichen 7 Sakramente der Orthodoxen und die römisch-katholischen Kirchen.
Liturgie und Gottesdienst:
Die koptisch-orthodoxe Messe nach Basilius ist die am meisten verwendete Eucharistische Messfeier. Papst Kyrillus I., der 24. Patriarch von Alexandrien hat auch einige Passagen in der Liturgie eingeführt. Der Sonntagsgottesdienst dauert drei Stunden.
Zu Beginn der Liturgie tragen Diakone den Korb mit einer ungeraden Zahl an heiligen Broten, zwei kleine Flaschen mit Wasser und Messwein sowie Kerzen zum Altar, wo der Priester auf sie wartet. Er wählt das schönste Brot für die Wandlung aus. Die anderen Brote werden nach der Messe an die Gläubigen verteilt. Im Wortgottesdienst werden in insgesamt fünf Lesungen Teile aus den Paulusbriefen, den Katholischen Briefen, der Apostelgeschichte und dem Synaxarium, der koptischen Heiligen- Legenden, vorgelesen. Im Anschluss folgt die Lesung aus dem Evangelium nach Markus, Matthäus, Lukas oder Johannes. Danach predigt der Priester. Lesungen aus dem Alten Testament gibt es nur während der großen Fastenzeit vor Ostern. Am Vorabend des Osterfestes wird die gesamte Offenbarung des Johannes vorgelesen. Diese Messe heißt Apokalypsis- Messe. Während der Messe werden Messwein und heiliges Brot durch die Kraft des Heiligen Geistes in Leib und Blut Christi umgewandelt. Beides wird an die Kommunizierenden ausgeteilt. Am Ende der Liturgie gehen die Gläubigen in einer Reihe zum Priester vor, der sie einzeln begrüßt und jedem ein gesegnetes Stück Brot (Eulogion) gibt.
Quelle: http://kroeffelbach.kopten.de/dkb/liturgie/
https://de.wikipedia.org/wiki/Koptischer_Ritus
Weitere Informationen über die koptisch- orthodoxe Kirche finden Sie in den folgenden Links:
http://kroeffelbach.kopten.de/dkb/verschiedene-buecher/
https://de.wikipedia.org/wiki/Koptische_Kirche